Wir gedenken den Opfern des Porajmos

Der 2. August ist der internationale Gedenkttag an den Porajmos. Der Porajmos bezeichnet den Genzoid an Sinti*zzen und Rom*nja durch den deutschen Nationalsozialismus. Nach Schätzungen wurden eine halbe Millionen Menschen im Porajmos ermordet.
 
Von den fürchterlichen Verbrechen damals, über die lange verschleppte Aufarbeitung, bis heute hat Antiziganismus – die systematische Diskriminierung, denen Sinti*zze und Rom*nja – eine grausame Tradition in Deutschland.
 
Der heutige Tag ist wichtig, um den Opfern des Porajmos zu gedenken, und sich aber auch mit der Gegenwart kritisch auseinanderzusetzen und aktiv gegen Antiziganismus einzustehen.

Beitrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Wir gedenken heute der hunderttausenden Sinti*zze und Rom*nja in Europa, die von den Nationalsozialist*innen und ihren Kollaborateur*innen ermordet wurden. Dieser zweite Völkermord im Nationalsozialismus, der europäischen Rom*nja und fast allen Sinti*zze in Deutschland den Tod brachte, wird als Porajmos bezeichnet – und wurde lange Zeit nicht aufgeklärt und anerkannt. In Deutschland wurde der Porajmos von der Bürgerrechtsbewegung der Sinti*zze und Rom*nja ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Die Verbrechen des Nationalsozialismus mahnen uns, entschlossen gegen Antiziganismus vorzugehen. Noch heute erfahren Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland systematisch Vorurteile, Diskriminierung und Hass – auf der Straße und im Netz. Es liegt in der staatlichen und unserer gesellschaftlichen Verantwortung, die Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja zu beenden und für Minderheiten politische wie auch gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten.

Mit Mehmet Daimagüler hat die Bundesregierung zum ersten Mal einen Beauftragten für Antiziganismus einberufen, auf Vorschlag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus. Den Empfehlungen der 2019 vom Bundestag eingesetzten Kommission messen wir weiter große Bedeutung zu. So soll etwa eine Wahrheitskommission – geprägt von den Perspektiven von Sinti*zze und Rom*nja – die Aufarbeitung des Unrechts, das an Sinti*zze und Rom*nja im Deutschland der Nachkriegszeit begangen wurde, weiter vorantreiben.

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