Einsatz der WTA für Menschenrechte ist vorbildlich

Sport trägt auch immer eine politische Verantwortung. Die Women’s Tennis Association (WTA) hat beschlossen alle ihrer geplanten Turniere in China und Hongkong abzusagen. Es besteht der dringliche Verdacht dass die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai in ihren Grundrechten stark eingeschränkt wird. Shuai veröffentlichte Schilderungen eines sexuellen Übergriff durch den ehemaligen Vizepremierminister Zhang Gaoli. Ihr Post wurde daraufhin von der chinesischen Regierung gelöscht und jeder Bericht darüber zensiert, anschließend verschwand sie. Menschenrechtler*innen befürchten dass Shuai nun psychischer und physischer Gewalt durch die chinesische Regierung ausgesetzt ist, um sie dazu zu zwingen ihre Aussagen zu widerrufen. Der Einsatz der Women’s Tennis Association (WTA) für Menschenrechte und die Absage ihrer Turniere in China sind richtige Schritte und werden hoffentlich ein Vorbild für andere Verbände sein, konsequent Stellung gegen Menschenrechtsverletzungen an Austragungsorten ihrer sportlichen Wettbewerbe zu beziehen.

 

 Aufgrund der Sorge um die Tennisspielerin Peng Shuai hat die Damen-Tennis-Tour WTA alle Turniere in China und Hongkong ausgesetzt. Dies gab WTA-Chef Steve Simon am Mittwoch bekannt. „Mit gutem Gewissen sehe ich nicht, wie wir unsere Athleten fragen können, dort anzutreten, wenn Peng Shuai nicht erlaubt ist, frei zu kommunizieren“, erklärte der WTA-Chef.

Shuai, die frühere Weltranglistenerste im Doppel, hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Der Post der 35-Jährigen wurde bald danach gelöscht, die Spielerin wurde zunächst nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen, was die internationale Tenniswelt beunruhigt und kritisiert hatte. Sportler:innen, Politiker:innen und Menschenrechtler:innen äußerten Sorge um ihr Wohlergehen.

Simon sagte, Shuai werde anscheinend unter Druck gesetzt, ihre Vorwürfe der sexuellen Übergriffe zu widerrufen. Chinas Führer hätten der WTA keine andere Wahl gelassen. Er hoffe weiterhin, dass die Bitten erhört und die chinesischen Behörden Schritte unternehmen würden, um dieses Problem legitim anzugehen, erklärte Simon. „Angesichts der aktuellen Lage bin ich auch sehr besorgt über die Risiken, denen alle unsere Spielerinnen und Mitarbeiter ausgesetzt sein könnten, wenn wir 2022 Veranstaltungen in China abhalten würden“, hieß es in der WTA-Mitteilung.

– Das berichtete die Tagesschau am 02.12.2021

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